Paris
Die Pariser Metro (U-Bahn) hat ein Netz von ca. 220 km, auf dem 14 Linien plus zwei kurze Anschlusslinien unterwegs sind. Die erste Linie wurde im Jahre 1900 zur Weltausstellung eröffnet. Eine Besonderheit ist, dass auf fünf Linien Züge mit Gummireifen verkehren, der Rest wird konventionell betrieben. Die Linien 1 und 14 fahren automatisiert, also fahrerlos.
Straßenbahnen gibt es im Pariser Großraum erst seit 1992 wieder, nachdem die Straßenbahn der ersten Generation bereits 1957 stillgelegt worden war. Die neu entstandenen Straßenbahnstrecken stellen überwiegend Querverbindungen her oder dienen als Zubringer zur Metro. Daher gibt es kein zusammenhängendes Netz, sondern mehrere Teilnetze, die quer über den Großraum Paris verteilt sind. Der Fahrzeugpark ist sehr abwechslungsreich. Zwei Linien (T5 und T6) werden mit Fahrzeugen des Typs Translohr betrieben, die nur eine Führungsschiene haben und sich auf Gummireifen aufstützen.
Außer den Tramlinien T4 und T11, auf denen die französische Staatsbahn SNCF mit Zweisystemfahrzeugen fährt, werden alle Tram- und Metrolinien von der → RATP (Régie autonome des transports Parisiens) betrieben.
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Lyon
Die Stadt Lyon hat knapp 500.000 Einwohner. Seit dem Jahre 2000 verfügt Lyon wieder über ein Straßenbahnnetz, nachdem die erste Straßenbahn 1957 eingestellt worden war. Mittlerweile ist das Netz wieder über 60 Kilometer groß. 2010 wurde außerdem eine Expressstraßenbahn zum Flughafen Lyon-Saint Exupéry eröffnet, der sich ca. 20 Kilometer außerhalb der Stadt befindet. Diese "Rhônexpress" genannte Linie, die nur an wenigen Umsteigehaltestellen hält, hat einen Sondertarif, die normalen TCL-Fahrscheine werden nicht anerkannt.
Seit 1978 verfügt die Stadt auch über eine U-Bahn (Métro), eine Zahnradbahn wurde als Metro C in das U-Bahnnetz integriert. Die Metro hat eine Streckenlänge von insgesamt ca. 30 Kilometern.
Betrieben werden Tram und U-Bahn sowie städtischen Buslinien von der → TCL (Transports en Commun Lyonnais).
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Strasbourg
Die Stadt Straßburg (franz. Strasbourg) hat knapp 300.000 Einwohner und liegt am Rhein, der gleichzeitig die Grenze zu Deutschland bildet. Die 1960 stillgelegte Straßenbahn wurde 1994 wieder eingeführt und wird wegen ihres großen Erfolges seither stetig erweitert. Mittlerweile ist das Netz wieder über 40 Kilometer groß und wird von sechs Linien befahren. Seit 2017 gibt es sogar eine grenzüberschreitende Linie in die deutsche Nachbarstadt Kehl.
Betreiberin ist die → CTS (Compagnie des transports strasbourgeois).
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Brest
Die Straßenbahn Brest (Bretagne, ca. 150.000 Einwohner) wurde im Juni 2012 nach 68-jähriger Abstinenz wieder eröffnet. Sie hat zurzeit eine Strecke (Linie A) mit zwei Ästen im Osten und einer Länge von 14,3 Kilometern. Die Fahrzeuge wurden gemeinsam mit Dijon beschafft, weswegen sie bis auf die Farbgebung unterhalb der Fenster identisch sind.
Außerdem wurde in Brest im November 2016 Frankreichs erste urbane Seilbahn eröffnet, die als Linie C bezeichnet wird und mit den Fahrscheinen der Tram genutzt werden kann (eine Straßenbahnlinie B ist in Planung, deswegen wurde der Buchstabe freigehalten).
Betrieben werden alle drei Verkehrsmittel unter dem Markennamen → Bibus.
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Caen
Die Stadt Caen in der Normandie (gut 100.000 Einwohner) hat im Juli 2019 das bereits dritte Tramnetz ihrer Geschichte eröffnet: Eine im Jahre 1901 eröffnete, meterspurige Straßenbahn wurde dem allgemeinen Trend zu mehr Autoverkehr folgend schon 1937 stillgelegt. Um die Verkehrsprobleme der Stadt in den Griff zu bekommen, wurde Ende der 1990er-Jahre eine Wiedereinführung der Tram beschlossen - man entschied sich jedoch hauptsächlich aus Kostengründen für eine neu entwickelte "Tram sur pneus", also auf Gummireifen. Dieses als TVR bezeichnete System mit 15 Kilometern Streckenlänge wurde 2002 eröffnet. Schnell stellte sich dieses System aber nicht nur als störanfällig, sondern auch als sehr kostenintensiv im Betrieb heraus. Daher legte man nach nur 15 Jahren Betriebszeit Ende 2017 das komplette Netz wieder still und errichtete im Rahmen einer 19-monatigen Vollsperrung eine konventionelle Straßenbahn auf gleichen Linienwegen mit zwei kurzen Erweiterungen.
Die Tram sowie die Stadtbusse werden von Keolis unter dem Markennamen → Twisto betrieben.
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Le Havre
Le Havre (deutsch: "der Hafen", die Stadt hat nach Marseille den zweitgrößten Hafen Frankreichs) liegt an der Mündung der Seine in den Ärmelkanal im Nordwesten Frankreichs und hat gut 170.000 Einwohner. Die Straßenbahn wurde hier Ende 2012 wieder eingeführt; die Stadt hatte bis 1951 schon einmal eine Straßenbahn. Es existiert heute ein Y-förmiges Netz, welches von zwei Linien (A und B) bedient wird und ca. 13 Kilometer lang ist.
Betreiberin ist die CTPO (Compagnie des Transports de la Porte Océane), die nach außen unter dem Markennamen → Lia (Les Lignes de l'Agglo) auftritt.
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Le Mans
Die Stadt Le Mans liegt im westlichen Teil Frankreichs in der Region Pays de la Loire und hat ca. 150.000 Einwohner. Die Stadt ist hauptsächlich wegen ihrer Autorennen bekannt, hat aber auch eine wunderschöne Altstadt zu bieten.
Die Tram wurde hier im Jahre 2007, 60 Jahre nach Stilllegung des früheren Straßenbahnnetzes, wiedereröffnet. Seit der Eröffnung der zweiten Linie T2 im August 2014 hat das System eine Gesamtlänge von ca. 19 Kilometern, beide Linien werden tagsüber im 6-Minuten-Takt bedient. Der Betreiber nennt sich → SETRAM.
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Rennes
Die Metro in Rennes (Bretagne, gut 200.000 Einwohner) ist eine vollautomatische, gummibereifte U-Bahn, die nach dem VAL-System von Siemens gebaut wurde. Dieses zeichnet sich durch sehr schmale, 2,08 Meter breite und gerade einmal 26 Meter lange Fahrzeuge aus, die ein Fassungsvermögen von nur 158 Fahrgästen (davon 50 Sitzplätze) haben. Die Metro wurde im Jahre 2002 eröffnet und hat eine Streckenlänge von 9,4 Kilometern.
Der Betreiber des öffentlichen Nahverkehrs in Rennes nennt sich → STAR (Service de Transport en Commun de Rennes Métropole).
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Nantes
Die Stadt Nantes im Westen Frankreichs ist die Hauptstadt der Region Pays de la Loire und hat knapp 300.000 Einwohner. Sie war im Jahre 1985 die erste Stadt Frankreichs, die ihre 1958 stillgelegte Straßenbahn wieder aufbaute. Zahlreiche Städte folgten diesem Beispiel und es begann die so genannte Renaissance der Tram in ganz Frankreich. Mittlerweile ist das Netz wieder ca. 50 Kilometer groß.
Betreiber ist die Semitan (ausgeschrieben: Société d’économie mixte des transports en commun de l’agglomération nantaise), die unter dem Kürzel → TAN auftritt.
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Saint-Étienne
Die Stadt Saint-Étienne (ca. 170.000 Einwohner) liegt im Zentralmassiv etwa 50 Kilometer westlich von Lyon. Das 1881 eröffnete Straßenbahnnetz ist das älteste in Frankreich und gehört zusammen mit Marseille und Lille zu den einzigen drei, die die Stilllegungswelle der Nachkriegszeit überlebt haben. Es ist daher noch in der für Frankreich mittlerweile exotischen Meterspur angelegt.
Betrieben werden die Straßenbahnen und Busse von der → STAS (Société de Transports de l’Agglomération Stéphanoise).
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Clermont-Ferrand
Als Teil der Lösung ihrer Verkehrsprobleme beabsichtigte die Stadt Clermont-Ferrand in der Auvergne (ca. 450.000 Einwohner in der Agglomeration) in den 1990er-Jahren, ihre im Jahr 1956 stillgelegte Straßenbahn wiederzubeleben. Die Entscheidung fiel 1996, wurde aber auf massiven Druck des größten Arbeitgebers der Stadt, dem Reifenhersteller Michelin, revidiert. Es wurde nun ein Massenverkehrsmittel auf Gummireifen gefordert. Die Wahl fiel auf das System Translohr. Die Fertigstellung verzögerte sich durch die Querelen bis 2006. Es wurde eine Linie gebaut, die nach zwei Erweiterungen gut 15 Kilometer lang ist. Da mittlerweile jedoch deutliche Zweifel an der Zukunftsfähigkeit des Systems bestehen, wurde der geplante Bau einer zweiten Linie ad acta gelegt. Ein Umbau der bestehenden Linie auf eine konventionelle Tram wird nicht mehr ausgeschlossen, allerdings erst wenn die Fahrzeuge das Ende ihrer wirtschaftlichen Lebensdauer erreicht haben.
Betreiberin des städtischen Nahverkehrs ist die → T2C (Transport en commun de l'agglomération clermontoise).
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Dijon
Die Stadt Dijon ist die Hauptstadt der Region Burgund und hat ca. 150.000 Einwohner. Sie verfügte bereits bis 1961 über ein Straßenbahnnetz. Nachdem die Busse trotz dichtester Taktung heillos überfüllt waren, führte man im Jahre 2012 die Straßenbahn wieder ein. Die Streckenlänge beträgt derzeit ca. 20 Kilometer.
Operativer Betreiber der Bahn ist die Firma Keolis; der Aufgabenträger, der den Betrieb organisiert, heißt → DIVIA.
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Besançon
Besançon im Osten Frankreichs hat ca. 120.000 Einwohner. Die Stadt verfügte ab 1897 über ein meterspuriges Straßenbahnnetz, welches jedoch 1952 stillgelegt wurde.
Als das Busnetz Anfang des neuen Jahrtausends seine Kapazitätsgrenze erreichte, verfolgte die Stadt zunächst ein Busbeschleunigungsprogramm. Da für eine Straßenbahn jedoch wesentlich höhere Fahrgastzahlen prognostiziert wurden, entschied man sich für die Wiedereinführung dieses Verkehrsmittels. Im August 2014 wurde die neue, jetzt normalspurige Straßenbahn in Betrieb genommen. Es wurde eine Strecke gebaut, die die Stadt in Ost-West-Richtung durchquert sowie eine Stichstrecke zum Bahnhof mit zusammen knapp 15 Kilometern Streckenlänge.
Der örtliche Verkehrsbetrieb hört auf den Kunstnamen → GINKO, ein Blatt des gleichnamigen Baumes ziert das Logo.
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Mulhouse
Die Stadt Mulhouse (deutscher Name: Mülhausen) liegt im Elsass nur wenige Kilometer von der Grenze zu Deutschland entfernt. Sie hat ca. 110.000 Einwohner und eröffnete im Jahre 2006, 49 Jahre nach der Stilllegung der ersten Straßenbahn, ein modernes Tramnetz. Es hat eine Ausdehnung von ca. 16 Kilometern und wird neben den Straßenbahnen auch von einem halbstündich verkehrenden Tram-Train befahren. Dabei handelt es sich um eine Zweisystem-Stadtbahn, die auf dem Netz der französischen Staatsbahn SNCF bis in die etwa 20 Kilometer entfernte Gemeinde Thann fährt.
Bezug nehmend auf die gelbe Hausfarbe heißt die Betreibergesellschaft der Straßenbahnen und Stadtbusse → Soléa.
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Orléans
Orléans ist die Hauptstadt der französischen Region Centre-Val de Loire und hat ca. 120.000 Einwohner. Im Jahre 2000 hielt mit der Eröffnung der Linie A die 1938 eingestellte Straßenbahn wieder Einzug in die Stadt. 2012 kam die in Ost-West-Richtung verlaufende Linie B hinzu, seither beträgt die Streckenlänge knapp 30 Kilometer.
Das Verkehrsnetz wird unter dem Namen → TAO (Transports de l'agglomération orléanaise) vermarktet.
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Tours
Die Stadt Tours liegt in der Mitte Frankreichs in der Region Centre-Val de Loire und hat knapp 140.000 Einwohner. Sie von 1877 bis 1949 ein meterspuriges Straßenbahnnetz, welches aber nach dem zweiten Weltkrieg nie komplett repariert wurde. Im Jahre 2013 wurde die Straßenbahn wieder eröffnet, seither durchquert eine nun normalspurige Linie die Stadt in Nord-Süd-Richtung auf einer Länge von ca. 15 Kilometern.
Der Betreiber der Straßenbahn sowie der Stadtbusse heißt → "filbleu" (zu deutsch: "Blauer Faden"). Im Gegensatz zur Straßenbahn mit ihrem Silber-Metallic-Lack tragen die Busse alle eine blaue Lackierung.
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Reims
Die Stadt Reims (Grand Est, knapp 200.000 Einwohner) verfügte bis 1939 über eine meterspurige Straßenbahn. Gut 70 Jahre später, im Jahre 2011, wurde sie als moderne, normalspurige Tram wiedereröffnet. Die beiden Linien, die sich allerdings nur für zwei Haltestellen trennen, haben eine Streckenlänge von gut 11 Kilometern.
Der Betreiber der Straßenbahnen sowie der städtischen Buslinien heißt → CITURA.
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Rouen
Die Stadt Rouen liegt im Norden Frankreichs, gut 100 Kilometer nordwestlich von Paris und hat gut 100.000 Einwohner. Die im Jahre 1953 stillgelegte Straßenbahn Rouen wurde 1994 wiedereröffnet, verläuft nun allerdings in der Innenstadt im Tunnel und hat dorf fünf unterirdische Haltestellen. Deswegen wird sie auch offiziell als "Metro" (U-Bahn) bezeichnet, obwohl ca. 80% der Streckenlänge normale Straßenbahnstrecken sind.
Betrieben wird die Bahn sowie die städtischen Buslinien durch die Transports en commun de l'agglomération rouennaise (TCAR), die unter dem Markennamen → Réseau Astuce auftritt.
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Lille
Die Stadt Lille liegt in Nordfrankreich dicht an der belgischen Grenze und hat ca. 250.000 Einwohner (1 Million incl. Vororte). Es handelt sich um einen von gerade einmal drei Straßenbahnbetrieben in ganz Frankreich, der seit 1874 durchgehend existiert und seither nie stillgelegt war. Daher fährt die Straßenbahn Lille auch noch auf der in Frankreich exotischen Meterspur, alle neu aufgebauten Straßenbahnnetze wurden normalspurig errichtet. Das "Netz" ist allerdings recht überschaubar: Es gibt nur zwei Linien mit einer Gesamtlänge von 22 Kilometern, die sich innerhalb von Lille eine Strecke teilen und sich erst im Außenbereich verzweigen.
Außerdem existiert seit 1983 durch eine U-Bahn (Métro), die ebenfalls zwei Linien hat und automatisiert mit ziemlich klein geratenen "VAL"-Fahrzeugen betrieben wird. Sie hat eine Streckenlänge von insgesamt ca. 45 Kilometern.
Die Betreibergesellschaft beider Systeme nennt sich → Transpole.
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Grenoble
Die Stadt Grenoble liegt im Südosten Frankreichs am Rand der französischen Alpen und hat etwa 150.000 Einwohner. Sie war 1987 nach Nantes die zweite Stadt Frankreichs, die ihre in den 1950er-Jahren stillgelegte Straßenbahn wieder eingeführt hat. Grenoble war bei seiner Wiedereröffnung der erste Straßenbahnbetrieb der Welt, der ausschließlich Bahnen mit niederflurigem Einstieg einsetzte. Mittlerweile ist das Netz bereits wieder auf eine Größe von ca. 40 Kilometer angewachsen.
Betreiberin ist die → TAG (Transports de l'Agglomération Grenobloise).
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Toulouse
Die Straßenbahn in Toulouse ist wie fast alle französischen Betriebe ein Netz der zweiten Generation. Die erste Straßenbahn der Stadt, die seit 1887 existierte, wurde 1957 stillgelegt. Im Jahre 2010 kehrte die Tram nach Toulouse zurück - zunächst nur als Zubringer zur Metro aus Nordwesten bis Arènes, seit 2013 auch wieder bis in die Stadt. Der Flughafen wurde 2015 durch eine zweite Linie angeschlossen, seither hat das Netz eine Länge von ca. 17 Kilometern. Außerdem verfügt Toulouse über ein ebenfalls noch recht junges U-Bahnnetz, das aus zwei Linien besteht, die 1993 und 2007 eröffnet wurden. Es handelt sich um eine automatisierte, gummibereifte Metro des Systems VAL (Véhicule automatique léger), welches von der französischen Firma Matra entwickelt und seit deren Auflösung von Siemens angeboten wird.
Betreiber der Metro und Tram sowie der Stadtbuslinien ist → Tisséo - Réseau Urbain
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Bordeaux
Die südwestfranzösische Stadt Bordeaux verfügt seit 2003 wieder über ein Straßenbahnetz, nachdem sie 1958 stillgelegt worden war. Es ist mittlerweile knapp 50 Kilometer lang. Zum Einsatz kommen ausschließlich Fahrzeuge des Typs Citadis von Alstom in fünf- und siebenteiliger Ausführung, welche sich durch ihr extravagantes Design mit nur einem Frontscheinwerfer deutlich von den Citadis anderer Verkehrsbetriebe unterscheiden.
Einige Streckenabschnitte mit insgesamt ca. 10 km Länge werden ohne Oberleitung im so genannten APS-System betrieben ("Alimentation Par Sol"). Der Strom wird auf diesen Abschnitten aus einer mittig zwischen den Schienen liegenden Stromschiene bezogen, welche in sehr kleine Abschnitte aufgeteilt ist. Es steht immer nur der Abschnitt unter Strom, der gerade komplett von der fahrenden Bahn bedeckt ist.
Betrieben werden Tram und Stadtbusse durch die → TBM (Transport Bordeaux Métropole).
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Avignon
Die Straßenbahn der wegen ihrer berühmten Brücke vielfach besungenen Stadt Avignon (gut 90.000 Einwohner) in der Provence wurde im Oktober 2019 eröffnet. Vorangegangen war ein komplizierter politischer Prozess: Nachdem 2010 der Aufbau eines Straßenbahnnetzes mit knapp 15 Kilometern Länge beschlossen worden war, wollte der 2014 neu gewählte Stadtrat das Projekt stoppen. Nachdem aber bereits einige Verträge abgeschlossen und die Fahrzeuge schon bestellt waren, wären bei einem Ausstieg immense Kosten auf die Stadt zugekommen. Man entschied sich als Kompromisslösung zum Bau einer Linie mit nur 6 Kilometern Streckenlänge. Da die für das ursprüngliche Netz gedachten 14 Bahnen geliefert wurden, ergab sich ein erheblicher Fahrzeugüberbestand. Nun soll die zweite Linie doch gebaut werden und die Linie 1 eine neue Endhaltestelle "intra-muros", also zentral innerhalb der Stadtmauer erhalten.
Für den Betrieb der Tram ist genauso wie für die Stadtbusse in Avignon das kommunale Verkehrsunternehmen → Orizo verantwortlich.
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Marseille
Im Gegensatz zu fast allen anderen Straßenbahnetzen in Frankreich war die Straßenbahn in Marseille im 20. Jahrhundert nie komplett stillgelegt; sie war allerdings seit den 1960er-Jahren auf eine Linie von 3 Kilometern Länge geschrumpft. Ab 2007 wurde das Netz wieder erweitert, derzeit sind knapp 12 Kilometer Streckenlänge vorhanden. Die Niederflurtriebwagen des Typs Flexity Outlook von Bombardier erhielten für Marseille ein sehr spezielles Design, das an den Bug eines Schiffes erinnern und damit die Bedeutung des Hafens für Marseille verdeutlichen soll.
Beide Bahnnetze sowie die Stadtbusse werden von der → RTM (Régie des Transports de Marseille) betrieben.
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Nizza (Nice)
Die Straßenbahn Nizza existierte bereits von 1879 bis 1953, im Jahre 2007 wurde sie wiedereröffnet. Während die erste Straßenbahn meterspurig war, erfolgte der Wiederaufbau in Normalspur. Zurzeit ist eine Linie in Betrieb (ca. 9 km lang), eine Zweite ist im Bau.
Der Betrieb wird durchgeführt von der Société des Transports de Nice (ST2N) unter dem Markennamen → Lignes d'Azur.
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Montpellier
Die ca. 10 Kilometer von der Mittelmeerküste entfernte, zwischen Marseille und der spanischen Grenze gelegene Stadt Montpellier verfügt seit dem Jahre 2000 wieder über ein Straßenbahnnetz, nachdem das erste 1949 stillgelegt worden war. Inzwischen verkehren in Montpellier wieder vier Tramlinien auf einem Streckennetz von ca. 60 Kilometern. Eine Spezialität des dortigen Straßenbahnbetriebes ist das linienbezogene Design der einzelnen Linien, d.h. jede Linie hat ihr individuelles Fahrzeugdesign. Jeder Wagen kann somit nur auf "seiner" Linie eingesetzt werden.
Betrieben wird das Netz durch die → TAM ( Transports de l'agglomération de Montpellier).
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Aubagne
Die Stadt Aubagne liegt in Südfrankreich, ca. 15 Kilometer östlich von Marseille und hat knapp 50.000 Einwohner. Sie verfügt seit September 2014 über eine etwa drei Kilometer kurze Straßenbahnlinie, die den Bahnhof mit den Wohnvierteln im Westen der Stadt verbindet. Die Bahn verkehrt montags bis samstags alle 10 Minuten, an Sonntagen ruht der Betrieb. Die Nutzung der Tram ist ebenso wie die der Stadtbusse kostenlos.
Sie wird im Auftrag des regionalen Aufgabenträgers → Lignes de l’Agglo von der RTM betrieben, die auch die öffentlichen Verkehrsmittel in Marseille verantwortet.
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